2014 wurde tet.folio im Rahmen der GML²-Tagung der Cedis vorgestellt.

Der für IT-Fragen am Institut angestellte Mitarbeiter Herr Dr. Manfred Sommerer, Fachtierarzt für Informationstechnologie erkannte die Möglichkeiten, die dieses webbasierte Autorentool bietet, überzeugte den Institutsleiter Herrn Univ.-Prof. Dr. Jörg R. Aschenbach nebst Praktikumsleitung und suchte den Kontakt zum Entwickler Herrn Dr. Sebastian Haase in der Physikdidaktik. Seither wächst tet.folio und entwickelt sich nicht nur im Lehr- (die Historie ist nachfolgend beschrieben), sondern seit der Coronazeit auch im verwaltenden tiermedizinischen Umfeld. So wurden in der Coronazeit zwei GfE-Tagungen komplett virtuell über ein in tet.folio entwickeltes Portal durchgeführt. Ausgehend von Forderungen der europäischen Evaluationskommission EAEVE entstand 2023 eine Onlineplattform, die seither zur Bereitstellung der zum Tag der Lehre gehaltenen Vorträge mit abschließender Kurzprüfung zur Anerkennung, denen zur Verfügung steht, die keine Möglichkeit hatten, live dabei zu sein. Es wurde ein Didaktikcenter entwickelt, in dem die Lehrenden in die Lage versetzt werden, online Ihre Fortbildungen zu managen und quasi nebenbei dem Fachbereich, dem ein Nachweis des Bildungslevels zur Pflicht gemacht wurde, auf einfache Weise zu belegen. Da dieser Bildungsnachweis auch zur Pflicht für die Praktikumsbetreuenden der extramuralen Praktika wurde, entstand im nächsten Schritt das VMFT-Service-Center, ebenfalls eine Onlineplattform, mit der die Betreuenden ein Werkzeug in die Hand bekamen, ihre Praktikantinnen und Praktikanten gesetzeskonform zu verwalten.

Wie hat sich tet.folio im lehrenden Umfeld entwickelt?

Testweise wurde damals eine Übung des physiologischen Praktikums nach tet.folio migriert und mit Unterstützung 'SUPPORT-Qualitätspakt der Lehre des Bundes und der Länder' zwischen 2014 und 2016 mehrfach evaluiert.
Es entwickelte sich ein konstruktives Joint Venture.

Die im Projektrahmen erzielten Ergebnisse flossen nachhaltig in die Weiterentwicklung ein. Tet.folio wurde funktionell erweitert und der Bedienkomfort nach und nach erhöht. Seit dem SS 2018 sind alle 10 physiologischen Übungen in tet.folio umgesetzt (siehe Abb. 1 und 2).

tet.folio ist ein revolutionärer Ansatz mit dessen Hilfe Studierenden unter einer webbasierten Oberfläche plattformunabhängig verschiedenste Objekte integrativ zugängig gemacht werden.

 

Dabei wird das bisher rein Output-orientierte E-Learning um virtuelle, häufig realbildbasierte, multimediale und v.a. interaktive Medienelemente - das Handlung vom Lernenden fordert - ergänzt. Es geht nicht mehr nur um die reine Vermittlung von Wissen, sondern um die persönliche, direkte und v.a. aktive Auseinandersetzung mit dem zu vermittelnden Wissen. Einführung in die Materie, interaktive Übung, Fragen und Antworten werden in einem Medium vereint.
Die Aussage: "Aus Fehlern lernen" bekommt eine neue Dimension!

Die vielfältigen Möglichkeiten von tet.folio erlauben je nach Bedarf einen eingeschränkten oder unbeschränkten Zugang zu den erstellten 'Bücher' resp. 'Seiten' zudem mittels Webbrowser und sogar eine webbasierte powerpointähnliche Nutzung, was z.B. die Verbreitung öffentlicher Vorträge sehr erleichtert (siehe Beispiele 1-3).

Da die in tet.folio verwendete Sprache HTML5 nicht von allen Browsern in gleicher Weise interpretiert wird, empfehlen wir unseren Studierenden zur Vermeidung von Darstellungsproblemen mit aktuellen Versionen von Mozilla Firefox, der für Windows-, Apple- und Androidversionen angeboten wird, oder Google Chrome zu arbeiten.

Pandemiebedingt wurden die Physiologischen Übungen in den Sommersemestern der Jahre 2020/2021 komplett virtualisiert und die Übungen online am PC begleitet durch WebEx-basierte Videokonferenzen durchgeführt. Auch die Physikumsvorbereitungen erfolgten auf diese Weise. Natürlich lassen sich haptische Effekte so nicht abbilden, trotzdem war es uns durch tet.folio möglch, alle Studierenden in die Physikumsprüfung zu bekommen und keinen zu verlieren. Wir konnten unserem Lehrauftrag gerecht werden.

tet.folio am Institut für Veterinär-Physiologie