Dr. Manfred Sommerer
Fachtierarzt für Informationstechnogie
in der Tiermedizin

Sei Du selbst die
Veränderung, die Du Dir wünscht für diese Welt  Mahtma Gandi

 

  1. 1Sperlonga, ein fast magischer Ort am Mittelmeer
  2. 2Skifahren in Sankt Jakob in Defereggen/Osttirol
  3. 3Hüft-TEP-OP (auch beidseitig in einem Rutsch geht)
  4. 4Übergewicht muss nicht sein (mein Erfahrungsbericht)
  5. 5Der Schuh von Kybun = mit Kyboots Gelenke schonen
  6. 6Der Schnorchel der nächsten Generation = Powerbreather
  7. 7Pro Ski Simulator = gelenkschonende Fitness
  8. 8Das E-Bike / Utility-Bike 'RadRunner'
  9. 9Körperpflege und Reinigung - Vieles zum Selbermachen
  10. 10Zahnpflege - Die richtige Munddusche...
  11. 11Paraffinbad bringt Linderung bei Fingergelenksarthrosen
  12. 12Massage mit der richtigen Lotion...
  13. 13Marcello Alvarez, ein ganz besonderer Tenor
  14. 14Jamie Jacobs magische Geldbörsen
  15. 15tet.folio - ein besonderes webbasiertes Autorentool
  16. 16FAQ zu IT-Themen
  17. 17Impressum

 3Hüft-TEP-OP (auch beidseitig in einem Rutsch geht)

 in Oberlinklinik in Potsdam-Babelsberg... - ich glaube es gibt nichts Besseres!


  Vorgeschichte

Als Früchen kam ich mit einer einer beidseitigen Hüftgelenksdysplasie zur Welt. Nach einem Jahr Spreizhose lernte ich mit meinem ein Jahr jüngeren Bruder laufen, allerdings nie so ganz richtig. Leider hatte sich das Gelenk nicht wie gewünscht vollständig nachgebildet, es war aber allemal besser als ohne diesen Therapieansatz.

Über die Jahre wurde die Geschichte - auch meinem zunehmendem Gewicht und mangelnder Bewegung geschuldet - immer schlechter. Da man als 50-jähriger zu den 'Jungen' in diesem Umfeld gehört - es wird empfohlen sich so spät wie möglich unter´s Messer zu legen - mußte ich Vorbereitungen für eine OP, die irgend wann einmal unausweichlich werden würde, treffen, um meine Risikofaktoren zu verringern.

Spreizhose zur Therapie einer Hüftdysplasie

Letztlich war ein Foto, dass mein Sohn als kleiner Junge in seiner 'Knipsphase'  von mir im Bad von der Seite schoss der Auslöser. Das Bild bestand eigentlich nur noch aus Bauch. So konnte es nicht weitergehen...


Ich begann eine Ernährungsumstellung und konnte einige Jahre durch Gewichtsreduktion, alternative Bewegung (Ski Simulator und Schwimmen mit Powerbreather),  eine wirklich gute Physiotherapie und kontrollierte Schmerzmedikation (Beofenac, das braucht zwar etwas länger zum Wirkeintritt - Leberbeteiligung - hat bei mir aber nicht wie Diclofenac auf Magen und Darm geschlagen - anfänglich 1 Tablette/Tag, abschließend 1/2 Tablette/2 Tage ) und dämpfende Schuhe, die die Gelenksbelastung verringern und die Tiefenmuskulatur um die Gelenke stärken (Kyboots), überbrücken, bis ich nach einem Skiurlaub 2018 aus den Bergen zurückkam (Skifahren ging bis zum Schluss, da ich sehr eng carve und nicht rotiere, was eh nicht mehr gegangen wäre) und aufgrund extremer Knieschmerzen nicht mehr schlafen konnte. Es stellte sich heraus, dass ich kein Knieproblem sondern nur verlernt hatte, auf meine Hüfte zu hören; die waren leider komplett am Ende. Mitte 2018 war es dann soweit...

 OP-Vorbereitung

Durch glückliche Umstände bin ich in der Oberlin Klinik (= Orthopädische Fachklinik in Potsdam-Babelsberg), die Teil des diakonisch geführten Oberlinhauses ist, gelandet - einen ersten Eindruck von der Klinik kann man sich über den Klinikeintrag auf der Website von krankenhaus.de machen, eine Verlaufsgesichte eines Patienten von 2016 findet man hier, zudem gibt es verschiedenste Erfahrungsberichte - und wurde 2018 beim dortigen Chefarzt Dr. Krause vorstellig. Informationen zum Ärzteteam findet man hier.
 
 Bildquelle: Oberlinklinik
Die Entscheidung für eine Hüft-TEP OP fällt jedem schwer und sollte natürlich auch erst so spät wie möglich aber eben auch so früh wie nötig erfolgen. Was man immer bedenken sollte: Ist man zu spät dran und ist es bereits zu Auflösungserscheinungen des Knochens gekommen, kann das Ganze problematisch werden. Es kann sogar so weit gehen, dass eine derartige OP dann gar nicht mehr möglich ist!

 Hüft-TEP OP

Aufgrund der bestehenden Situation - das Bein mit der Hüfte, bei der der Knorpel praktisch weg war, war weniger schmerzhaft als die röntgenologisch bessere und meiner guten Fitness - ließ er sich schnell davon überzeugen eine OP für beide Gelenke in einem Rutsch - was wirklich nicht die Regel ist - anzusetzen. Es wurden verschiedene Endoprothesen mit ihren Vor- und Nachteilen vorgestellt. Letztlich fiel die Entscheidung zugungsten eines Titanschaftes mit Titankugel in einer Titanpfanne mit hochvernetzter, abtriebsarmer Poyethylenauskleidung in die Vitamin E als antioxidativem Zusatz eingearbeitet ist, das Entzündungsreaktionen die durch Abrieb entstehen können entgegenwirkt. In einem Rutsch sollten beide Hüften minimalinvasiv von vorderhalb der Hüfte ausgehend ersetzt werden. Bei dieser schonenden Operationsmethode, die bei den meisten Patienten eingesetzt werden kann, ist nicht nur die Narbe kleiner als bei der klassischen Methode von der Seite. Durch die Verwendung von speziellen Instrumenten müssen auch keine Muskeln abgelöst werden um das Hüftgelenk zu erreichen was die nachfolgede Rehabilitation beschleunigt. Man bezeichnet dieses Ansatz als 'Amis-Methode'. Zeitgleich sollte die aufgrund einer Hüftrotation entstandene Beinverkürzung ausgeglichen werden. Allein die Möglichkeit einer Lumbalanästhesie war durch den beiseitigen Ansatz nicht möglich. Es blieb nur die Vollnarkose. Hierfür gilt, je weniger Körperfett umso besser, da das Abfluten des Medikaments aus dem Fett ins Blut und der Abbau nach Abschluss der OP dadurch schneller erfolgt.

Als die Entscheidung zur OP getroffen war gab es ein langes aufklärendes Gespräch über die Risiken, die ein derartiger Eingriff mit sich bringt... Ganz ehrlich... ich bin Tierarzt, ich kenne derartige OP-Risiken... trotzdem musste ich mich nach dem Gespräch erst einmal kräftig schütteln um die Ängste, die sich da langsam breit machten wieder los zu werden. Nur so viel... keine Operation ist ohne Risiken... und wie bei jeder OP gilt: Je weniger Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht, Herzerkrankungen, Bewegungsmangel usw. man hat umso besser und... diese Art von OP ist heute ein Standardeingriff!!!

Mittags am Tag vor meiner OP kam ich in die Klinik. Um 08:00 Uhr früh wurde ich für die OP vorbereitet und war um 10:00 Uhr wieder aus dem OP - Chefarzt Dr. Burkhard Schmidt war mir schon als sehr routiniert und schnell angekündigt worden. Gegen 12:00 Uhr war ich wach, wurde von der diensthabenden Ärztin auf den Grad meiner Schmerzen (zwischen 1 und 10) angesprochen und mußte da noch mit 7-8 antworten. Sofort bekam ich über den Infusionszugang etwas verabreicht, war augenblicklich schmerzfrei und blieb das auch. Es wurde mir auch vermittel, dass das das erklärte Ziel der Schmerztherapie sei um eine Vollbelastung des Gelenks beim Gehen zu erreichen und Schonungen zu vermeiden. Die erste Nacht verbrachte ich im Intensivzimmer und kam am nächsten Morgen aus dem Intensivbereich in mein Zimmer. Dort musste ich auch 1x aufstehen um voll zu belasten. Das klappte klaglos.

Da Novalgin und Novamin wohl die Standardschmerzmedikation ist und ich diese nicht vertrage, musste ich an jeder Stelle an der mir Medikamente zugewiesen wurden immer wieder darauf hinweisen. Letztlich wurde ich auf das als Schmerzmittel zugelassene Opiat Valoron N 100 (Tilidin/Naloxon blockt die Rauschkomponente) gesetzt was ich glücklicherweise ohne jede Nebenwirkung vertrug. Auch der oft nachgesagte euphorisierende Effekt war bei mir nur ganz leicht ausgeprägt. Er fiel mir erst auf, als ich das Medikament absetzte. Da war meine sonst übliche Positivität einen Tag lang etwas getrübt.

Am nächsten Tag lief ich das erste Mal unter Kontrolle meiner Physiotherapeutin Frau Wüstenhagen, die sich mit großem Einfühlungsvermögen, Engagement und Kompetenz 'Ihren Schützlingen' widmet, mit Krücken - für mich aber völlig neu,  ohne gebeugten Rücken d.h. gerade, nicht hinkend und schmerzfrei - über den Flur; ein unbeschreibliches Gefühl!

Denken Sie daran sich vor der OP die Fingernägel zu kürzen und rund zu feilen. Warum?
Durch den Hautschnitt werden Hautnerven durchtrennt. Dadurch fühlt man im betreffenden Hautareal weniger oder gar nichts. In meinem Fall war der Bereich an den Außenseiten der Oberschenkel bis zum Knie betroffen. Nachts habe ich mich an einer dieser Stellen gekratzt und nicht bemerkt, dass ich die Haut dabei verletzt habe und blutete. War früh schon etwas erschreckend, wenn auch ungefährlich!


Sowohl die Verpflegung als auch die Hygiene waren vorbildlich! Bis dato habe ich noch keine derartig sorgfältige Reinigung und Desinfektion erlebt! Man merkt, dass es sich um klinikeigenes Reinigungspersonal handelt das einfach anders auf die individuelle Situation vor Ort 'eingenordet' werden kann als Fremdpersonal. Dabei konnte man zwei Reinigungsfraktionen unterscheiden; einmal das Personal für die Bodenreinigung, zum Anderen die Zuständigen für die Kontaktflächen.

Der Stuhlgang ist nach einer OP oft eingeschränkt. Da ich Stuhlgang in den ersten Tagen nach der OP eh vermeiden wollte, hatte ich meine Ernährung in der Woche vorher auf fleischlos eingestellt. Als ich nach drei Tagen selbstständig zur Toilette durfte, war für mich ein starker Kaffee, den mir meine Frau brachte, dann auch der ideale Auslöser.

Wer sich schwer tut... einfach mal den Bauch eine halbe Stunde durchkneten oder durchkneten lassen!

Aufgrund der doppelten TEP-Belastung sollte ich 14 Tage in der Klinik bleiben. Da ich aber sehr gute Fortschritte machte, konnte ich die Klinik bereits nach 10 Tagen verlassen. Nach weiteren 10 Tagen zu Hause in denen ich mich um ein Fortlaufen der physiotherpeutischen Betreuung bemühte, was auch klappte, ging´s dann ab in die Reha nach Bad-Belzig.
Diese Pause nach der OP würde ich jedem empfehlen. Warum? Zum einen hat man sich von der OP besser erholt, zum anderen sind die Fäden raus und man kann vom ersten Tag an ins Wasser.

Wen´s interessiert wie´s mir da ergangen ist... einfach weiter blättern...


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Stand: 08.12.2024 19:42

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