Erhält ein DEA 1.1-negativer Hund DEA 1.1-positives Blut, kommt es zur Bildung von Alloantikörpern, die über lange Zeit persistieren können. Wird nach mindestens 4 Tagen erneut DEA 1.1-positives Blut transfundiert, ist eine akute hämolytische Transfusionsreaktion innerhalb von 12 Stunden wahrscheinlich. Um eine Sensibilisierung zu vermeiden, sollten DEA 1.1-negative Hunde daher nur DEA 1.1-negatives Blut erhalten, während DEA 1.1-positive Tiere mit positivem oder negativem Blut transfundiert werden können.
Vor Transfusionen sollten Spender und Empfänger also auf DEA 1.1 getestet werden. Dafür sind Testkits (Rapid Vet-H Canine 1.1) erhältlich, die das Verfahren der Blutgruppenbestimmung erleichtern und in Notfallsituationen eine Blutgruppenbestimmung ermöglichen. Der Test beruht auf einer Agglutinationsreaktion, die innerhalb von 2 Minuten auftritt, wenn Erythrozyten, die DEA 1.1-positiv sind, mit einem murinen monoklonalen Antikörper reagieren.
Des Weiteren sollte vor jeder Transfusion eine Kreuzprobe (Major/Minor) durchgeführt werden. Zusätzliche Sicherheit liefert die biologische Vorprobe nach OEHLECKER. Dabei werden zunächst nur wenige Milliliter Blut schnell transfundiert und 4-5 Minuten abgewartet. Das Tier wird sehr genau beobachtet in dieser Zeit, so dass auch geringe Anzeichen einer Unversträglichkeitsreaktion (wie z.B. Zittern oder Herzfrequenzsteigerung) bemerkt werden.
Physiologische Übungen: Blut - Zusatzmaterial - Lerneinheit: Blutgruppen
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Hund
Blutgruppen bei Mensch und Tier
