Beim Hund sind bisher mehr als 13 verschiedene Blutgruppen bekannt, die früher mit den Buchstaben A, B, C, D, E, F, G, J, K, L, M, N, Tr, O, He bezeichnet wurden. Heute werden sie DEA (Dog Erythrocyt Antigen) genannt und mit einer Nummer gekennzeichnet.
Mit Ausnahme der Blutgruppe DEA 1.1 spielt jedoch die Bestimmung der Hunde-Blutgruppe im Praxisalltag kaum eine Rolle: Bestimmungen sind aufwändig, da es an Typisierungsreagenzien mangelt. Die Kosten sind hoch und die klinische Bedeutung der Blutgruppen noch nicht ganz geklärt.
Ein Hund kann für jede dieser Blutgruppen positiv oder negativ sein. Eine Ausnahme bildet das DEA 1-System, das es sich aus den Allelen A1 (DEA 1.1), A2 (DEA 1.2) und A3 (DEA 1.3) zusammensetzt. Ein Hund kann entweder für einen dieser 3 Subtypen positiv oder für alle 3 negativ sein. Alle 3 Subtypen kommen nicht zusammen bei einem Tier vor.
Hunde besitzen keine klinisch bedeutsamen präformierten Antikörper gegen andere Blutgruppen, jedenfalls liegen keine gesicherten Berichte darüber vor. Gesichert ist jedoch, dass Alloantikörper nach Sensibilisierung durch inkompatible Transfusionen gebildet werden können, sodass es bei erneuter Transfusion zu Inkompatibilitätsreaktionen kommen kann. Die Blutgruppe DEA 1.1 kommt zwar nicht am häufigsten beim Hund vor (nur zu 33-55%, zum Vergleich DEA 4 und 6 bis zu 99%), scheint jedoch am stärksten antigen zu sein und ist daher für die Transfusionsmedizin am bedeutsamsten.
Physiologische Übungen: Blut - Zusatzmaterial - Lerneinheit: Blutgruppen
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Hund
Blutgruppen bei Mensch und Tier
